Die Kraft der Würde: Dynamik von Scham und Beschämung verstehen
„Du solltest dich schämen“, „du bist zu dumm“,
„so wird nie was aus dir“, „bist du immer so schüchtern“,
„du darfst nicht mitspielen“... Diese Sätze sind nur einige
Beispiele, die in Familie, Schule, Peergroup oder anderen Kontexten
Schamgefühle auslösen können.
Stephan Marks beschreibt Scham als eine der schmerzhaftesten Emotionen,
die wir Menschen haben können. Oft wird sie tabuisiert, was gravierende
Folgen haben kann. Unerkannte Schamgefühle können z. B. zu Rückzug,
Kontaktabbruch, Depression oder Sucht führen oder aber auch in Zynismus
oder Aggression umschlagen. Schamgefühle zu erkennen und die Dynamik von
Schamerleben zu reflektieren fördert einen passenden und konstruktiven Umgang
mit der eigenen Schamgeschichte und kann sich bereichernd für die Arbeit mit
Kindern, Jugendlichen und/oder Erwachsenen auswirken.
Die eigene Würde und die Würde der anderen zu wahren hat kraftvolle
Wirkung im Miteinander. Diese Kraft eines würdevollen Miteinanders in sozialen
Interaktionen wird oft unterschätzt. Ob in der Arbeit mit Kindern und
Jugendlichen oder auch in der Zusammenarbeit von Teams kann es hilfreich sein,
die „Spur“ von Scham und Beschämung in den Blick zu nehmen, um positive
Veränderungen anzustoßen.
In dieser Fortbildung geht es um die Bedeutung und Wirkung von Scham und
Würde für die persönliche Entwicklung, für die eigenen Arbeitsfelder und die
Rahmenbedingungen dieser Arbeit. Wie wird Scham ausgelöst? Was passiert bei
Scham? Welche Entwicklungsimpulse stecken in der Scham? Was bedeutet (konkret)
Würde? Wie kann in sozialen Arbeitskontexten ein Würde-wahrender Umgang
gefördert werden?
Veranstaltungsinhalte
Einführung in das Thema Scham und Würde
Vermittlung grundlegenden Wissens über die Dynamik von Schamerleben, Abwehrmechanismen und Wirkung eines Würde-achtenden Miteinanders
Förderung der Gestaltung von Räumen der Begegnung, die die eigene Würde und die Würde der anderen bewahrt
Zielgruppe
Fachkräfte aus gesundheits- und sozialberuflichen Arbeitsfeldern, auch aus dem therapeutischen Kontext, die sich mit dem Thema Scham und Würde auseinandersetzen möchten
Termine
27. Januar 2025, 10:00 - 17:00 Uhr
28. Januar 2025, 9:00 - 16:00 Uhr
Anmeldung
Die Anmeldung erfolgt direkt bei der Fachhochschule Münster